Veröffentlicht: Montag, 04. August 2014 20:02
Kennt ihr die Geschichte von Asterix und Obelix wo sie in einem Haus ein Formular abholen wollten und da von A nach B und dann von C nach D geschickt wurden?
Etwa so fühlte ich mich heute im Krankenhaus. Ich hatte einen Termin beim Kardiologen um mein Herz mittels Ultraschall anzugucken.
Wie immer ging ich zuerst zur Patientenannahme, bekam dort brav meine Kleberli. Ich glaube, ich träume schon von denen. Jeder Arzt, jede Abteilung braucht eine Menge dieser Kleberli, wo ich und meine Daten mittels EAN Code verewigt sind. Jedesmal werde ich gefragt, nach Geburtsdatum, Krankenkasse u.s.w.
Meine Einwände, dass ich ja schon gestern da gewesen sei, wird mit einem wissenden Lächeln abgetan und gleich noch einmal gefragt, ob denn die Adresse noch stimme. Öhm, in einem Tag kann man sicherlich nicht einen ganzen Umzug bewerkstelligen, wenn man am Vortag noch nichts davon gewusst hat.
Also Anlaufstelle ist immer die Patientenannahme um meine mittlerweile sicher schon kilometerlangen Schlangen von Kleberlis abzuholen.
Falsch, in der Onkologie drucken sie die Kleberli selber aus. Mann…
Also heute wollte ich die Prozedur abkürzen und plapperte alle jedesmal gefragten Fragen runter. Ein kurzer Blick über den Brillenrand traf mich, dann fragte die Dame nach meiner Adresse.
Nachdem das erledigt war, schickte sie mich ins Stockwerk D zur Kardiologie. Ich komme aus dem Lift und erblicke erleichtert das Schild KARDIOLOGIE. Also folge ich dem Pfeil. Aber da war niemand. Nach fünf Minuten erwischte ich eine Krankenschwester, die mich ans andere Ende des langen Ganges schickte. Da klopfte ich an die besagte Türe und auf ein kurzes „herein“ öffnete ich die Türe und fand mich in einem Pausenraum wieder, wo gerade eine Schwester und ein Pfleger beim Kaffee sassen.
„Entschuldigung, ich müsste in die Kardiologie“ Natürlich wusste ich den Namen des Diensthabenden Arztes nicht und natürlich war ich wieder falsch. Man schickte mich noch einmal zum Lift und da müsse ich dann links um den Lift herumlaufen.
Gesagt, getan trottete ich den gewiesenen Weg entlang und stand wieder vor einer leeren Anmeldung wo Kardiologie stand.
Dann kam zum Glück meine Onkologin und schickte mich in die richtige Richtung. Mittlerweile war ich schon 10 Minuten zu spät.
Glücklich gab ich dann da meine Kleberli ab und durfte mich ins Wartezimmer setzen. Nach etwa einer halben Stunde wurde ich ins Untersuchungszimmer geführt und schon mal so hingelegt, wie es für den Ultraschall am günstigsten war. Meine Fibromyalgiegeplagten Gelenke rebellierten zwar, aber es war auszuhalten. Nach weiteren fünf Minuten kam eine Ärztin.
Die Untersuchung ging schnell, würde sagen vielleicht 5 Minuten für den Ultraschall. Die Ärztin meinte, mein Herz sei ok und ich könne getrost in die Chemo steigen.
Mit steifen Gliedern stand ich auf, zog mich an und stakste wie betrunken aus dem Spital. Zum Glück war ich mit dem Auto da und konnte mich gemütlich heim chauffieren.