Veröffentlicht: Donnerstag, 08. Januar 2015 15:41
Möglicherweise hatte ich es erwähnt, dass beim CT nach der OP ein suspektes Ding unter meiner Achsel gesichtet wurde. Am 29. 12.14 wird erneut ein CT gemacht um zu sehen, ob es damals vor fast einem halben Jahr wirklich nur wegen der OP war. Nach dem CT wurde ich aber ohne Gespräch nach Hause geschickt. Meine Verwirrung war gross und ich war ziemlich gefrustet, weil ich so gar keine Ahnung hatte, wie es denn nun aussieht. Die Radiologin hat sich nämlich klar gegen eine OP-Nachwirkung ausgesprochen. Zudem hat sie mir gesagt, dass ich die Bestrahlung ziemlich sicher nicht hier in Solothurn machen könne, sondern täglich nach Bern fahren müsse. Also etwa 7 Wochen lang jeden Werktag nach Bern und zurück. Ich liebe ja meine ehemalige Heimatstadt sehr, aber soooo Heimweh hab ich doch nicht, dass ich da jeden Tag hinfahren müsste. Aber für meine Gesundheit werde ich das auf mich nehmen. Jetzt kommts also nur noch auf den Befund des letzten CT an.
Heute war wieder Herzeptin-Infusion-Termin und somit auch Besprechung mit meiner Onkologin. Nun, es ist immer noch da, minimal kleiner und noch ein zweiter Befund, der gleich gross geblieben ist. Mein erster Gedanke war „Scheisse“. Ja, es hat sich im ersten Moment gerade so angefühlt, als hätte mir jemand in den Magen geschlagen. Komischerweise war das gerade etwas schlimmer als meine Erstdiagnose. Vielleicht, weil ich schon die Chemo hinter mich gebracht habe und jetzt endlich weitergehen wollte und auch die Bestrahlung hinter mich bringen wollte.
Statt dessen heisst es nun wieder Stanzbiopsie und wieder ellenlanges Warten auf den Befund. Der Gedanke, dass ich ev. wieder unters Messer muss ist alles andere als angenehm. Es kotzt mich an und ich bin gerade ziemlich hilflos. Ich sitze wieder in dieser Situation, wo ich nicht agieren, sondern einfach mit mir machen lassen muss. Ach wie ich das hasse!
Meine Energie läuft schon längere Zeit auf Reserve und nun soll auch diese noch angezapft werden. Ich möchte doch endlich meinen schlaffen Körper wieder auf Vordermann bringen. Wieder mit Brummbär und den Hunden laufen gehen. Momentan schaffe ich gerade mal 10 Minuten. Eine Wäsche in die Waschmaschine stopfen im Keller und ich liege wieder ne halbe Stunde flach. Das kanns doch einfach nicht sein. Und wenn jetzt nochmal eine OP mit Vollnarkose kommt, wie bin ich dann nachher drauf? Mag gar nicht dran denken und hoffe jetzt einfach, dass mein Körper dem Spital einfach noch ein kleines Rätsel aufgeben will und die nix finden.

Ich erfreue mich dafür der kleinen Amelie, die gestern per Paket bei mir eingetrudelt ist. Eine kleine Weltenbummlerin, die schon an vielen Flecken der Erde gewesen ist. Und heute hat sie mich ins Spital begleitet. So kann ich ihre Erlebnisse in ihr schönes Tagebuch schreiben.