Ja… wie jetzt? Aha, also doch.

Veröffentlicht: Freitag, 17. April 2015 18:31


Beim Planungs-CT war aber doch wieder dieser befallene Lymphknoten zu sehen. Die Onkologen und Strahlis waren doch dafür das Teil rauszunehmen. Nun wollte ich eine Zweitmeinung. Das Ganze hat mich extrem unsicher gemacht. Irgendwie fühlte auch ich mich doch nicht so wirklich wohl mit dem Teil unter meinem Arm. Klar wäre es angenehm gewesen nicht nochmal operiert werden zu müssen. Aber wat mut, dat mut.

Kurz und gut, ich bin vorgestern nach Bern gepilgert um mich nun doch operieren zu lassen. Aufnahme, Bezug des Zimmers, alles ging wunderbar und zügig von statten. Doch dann stockte es. Ganze vier Kaiserschnitt-Notfälle belegten die Operationssäle. Klar, wenn ein Kindlein nicht warten will, dann müssen die weniger eiligen Sachen warten. Hab ich vollstes Verständnis. Was ich aber nicht verstand, dass ich den ganzen Tag nichts trinken durfte. Hatte schon spalten im Kopf, so vertrocknet war ich. Mein Brummbär hat sich fürchterlich aufgeregt und dies auch kund getan. Wobei die armen Pflegerinnen ja nichts daran ändern konnten und auch nicht schuld waren. Also fuhr mein Schatz nach Hause und ich durfte dann doch noch ein feines Nachtessen zu mir nehmen, da meine OP auf den Nächsten Tag verschoben wurde. Ehrlich, ich fand das Wasser das ich dann getrunken hatte, war selten so gut. Auch das Essen war vorzüglich obwohl aufgewärmt.

Ich unterhielt mich mit meiner Zimmergenossin und wir stellten fest, dass wir im gleichen Ort wohnen, etwa 500m von einander entfernt. Und witzig ist auch, dass wir uns in Facebook auch schon gelesen haben. Da muss man 40km fahren um einander kennen zu lernen. Auf jeden Fall hatten wir es gemütlich und lustig zusammen.

Am nächsten Morgen war ich als Erste eingetragen. Die Schwestern holten mich ab und fuhren mit mir runter zur Schlachtbank. Doch da hörte ich eine andere Schwester am Telefon gerade sagen: „eine Sectio“? Ich flüsterte den Schwestern zu: „Ich glaube, ihr könnt mich wieder hochfahren“. Diese guckten verständnislos, doch da kam schon die Frau, die gerade telefoniert hatte und bestätigte meine Vermutung. Da ich selber bei der Geburt meiner Tochter einen Notfall-Kaiserschnitt hatte, wusste ich was Sectio heisst. Die beiden Schwestern hatten wohl das Telefonat nicht mitbekommen. Und so rumpelte ich kurze Zeit später wieder ins Zimmer. Meine Zimmernachbarin machte grosse Augen und ich sagte zu ihr: „Ja, in der heutigen Zeit operieren die sehr schnell“. Wir lachten und ich wartete halt wieder.

Nachdem gesunde Zwillinge auf die Welt geholt waren, wurde ich erneut runter gefahren und der Eingriff konnte endlich stattfinden. Es war anscheinend ein kurzer und problemloser Eingriff.

Leute, jetzt bin ich endlich Krebsfrei!

Jetzt kann endlich auch die Bestrahlung anfangen um dem Schalentier absolut keine Gelegenheit zu geben nochmal den Kopf zu heben. Dem werden wir jetzt so einen auf den Deckel brutzeln, dass dem hören und sehen vergeht und er von selber aufgibt. 36 mal Strahlentherapie ist doch ein Klacks, das schaffen wir!

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