Es kommt gut

Veröffentlicht: Mittwoch, 04. Februar 2015 04:33


Das PET-CT war gemacht und erneut stellte ich mich auf eine ungemütliche Warterei ein. Doch diesmal dauerte es nur ein Tag, als die erlösende Nachricht per Telefon kam, dass ich keine Knochenmetastasen habe. Was war das eine Erleichterung. Erst jetzt bemerkte ich den Druck, der von mir abfiel. Es war wie eine Erlösung und ich war den ganzen Tag wie auf Wolken.
Klar, der Krebs ist noch da, aber er ist lokalisierbar und somit auch bekämpfbar.
So ging ich gespannt zum nächsten Herzeptin Termin. Doch der stellvertretende Onkologe konnte mir nur die gute Nachricht vom Telefonat wiederholen. Wie es weitergeht konnte er mir noch nicht sagen. Das einzige was neu war, war die Tatsache, dass der Tumor kleiner geworden war. Und da ich seit anfangs Jahr Femara einnahm, lag es auf der Hand, dass es mit diesem „Anti-Östrogen“ zu tun haben musste. Für nähere Abklärung verwies er mich aber auf den Termin bei der Frauenärztin. Hmmm…? Musste nun doch noch mal operiert werden?

Gestern nun sassen wir gespannt und nervös im Wartezimmer der Gynäkologin. Und ausgerechnet gestern hatte sie Verspätung. Meine Nervosität wuchs, denn eine erneute OP machte mir diesmal Angst.
Aber es kam dann doch anders als ich mir ausgemalt hatte. Die Ärztin beschwichtigte meine Ängste und meinte nur, dass wir uns das Ding doch erst mal ansehen wollen.
So lag ich dann auf der Liege und guckte zu wie sie den Ultraschall machte. Es dauerte eine Weile bis sie den Kerl fand. Als sie das Gebilde vermass, stellten wir fest, dass er nach nur ein paar Tagen wieder kleiner geworden ist. „Der schmilzt ja wie Butter in der Sonne“ freute sich die Ärztin. Da warten wir noch einen Monat und gucken dann nochmal. Denn die Stelle wo der sitzt ist nicht einfach zu operieren. Und wenn wir den Tumor mit den Tabletten wegbekommen ists ja wunderbar.

Hier ist dieses Mistding, das mir die letzten Tage so Kummer bereitet hat. Jetzt ist der Tumor noch 1,4 cm gross. Er war einmal über 2 cm. Also lassen wir ihn schmelzen und ertragen die unangenehmen Nebenwirkungen der Tablette. Ein bisschen Gliederschmerzen, die ich allerdings schon von meiner Fibromyalgie kenne. Ein bisschen mehr oder weniger Kopfschmerzen und ein bisschen Stimmungsschwankungen. All das, so hoffe ich, wird sich geben, wenn mein Körper sich daran gewöhnt hat, daran gehindert zu werden Östrogen zu produzieren.
Trotzdem weiss ich jetzt immer noch nicht wie es weitergeht. Wann denn endlich die Bestrahlung anfängt. Aber im Moment geniesse ich es einfach, dass nicht schon wieder an mir rumgeschnipselt wird.

Also lasst uns fröhlich schmelzen.

Ab heute beginnt mein Trainingsprogramm. Jetzt habe ich auch die Motivation und Kraft mit leichtem Sport zu beginnen. Ich weiss dass es mir am Anfang sehr schwer fallen wird, aber ich will das jetzt durchziehen und hoffe auf viele gute Motivationsgedanken.

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