Pinker Oktober

Veröffentlicht Oktober 2015

Ja, seit dem 1. Oktober ist der Monat des Brustkrebs. Überall werden Events organisiert, für Solidarität geworben und Vorträge gehalten. Auch ich wollte etwas zum pinken Oktober beitragen und habe für mein Onkologieteam ein bisschen unter dem Motto „Pink Ribbon“ gebastelt: Die Freude war gross und es hat total Spass gemacht.

Irgendwie ist es seltsam, als ich schwanger wurde, liefen überall schwangere Frauen rum, überall war Kinderkriegen das Haupttema in den Zeitungen. Und jetzt lese ich überall über das Thema, das mein Leben genauso auf den Kopf stellt, wie damals. Nur dass die Schwangerschaft ein viel netteres Thema war. Und ich bin sooooo wahnsinnig stolz auf meine heute erwachsene Tochter. Jetzt muss ich nur noch lernen, auch auf mich stolz zu sein, dass ich diese Herausforderung die mir das Schalentier stellt, einigermassen gut hinter mich bringe. Ist manchmal gar nicht so einfach, wenn man am liebsten vor sicher selber, oder sagen wir mal vor seinem eigenen Körper davonlaufen möchte. Auch wenn ich sage ich kämpfe, so ist das nicht wirklich ein Kämpfen, sondern eher ein ausharren und ein durchstehen.

Den richtigen Kampf habe ich weniger mit der Krankheit, sondern mit mir selber, mit dem Kopfkino. Ein Zipperlein hier, ein Zipperlein da und schon denkt man, dass sich da vielleicht irgendwo eine Metastase grinsend hinter einem Fettklümpchen versteckt und von der Giftbrühe übersehen wird. Solche Gedanken kommen dann meist in schlaflosen Nächten, wo man gerade Niemanden zur Hand hat um das zu besprechen, oder wegen sowas den Partner sicher nicht weckt. Dieses Ungewisse, ob man alles richtig macht, ob man sich für die richtige Therapie entschieden hat, ob man…
… und schon dreht sich das Kopfkino wieder.

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