Jetzt gehts richtig los

Ja meine Lieben, jetzt sind wir also auf Teneriffa. Nehmt euch ein bisschen Zeit, vielleicht einen Kaffee oder Tee dazu und ich erzähle was wir die Wochen vor und auf der Reise erlebt haben. Nachdem der Container mit vielen guten Wünschen meinerseits wegfuhr, hiess es noch das Haus zu reinigen. Meine Schwestern, Brummbär und meine Haushalthilfe gaben alles und so schafften wir es fast alles zu erledigen. Die Zeit rannte uns plötzlich davon. Einige Dinge konnten wir nicht verkaufen oder weggeben. Aber die neuen Besitzer unseres Hauses übernahmen das Eine oder Andere. Wir hinterlassen ihnen aber auch ein Haus, das 8 Jahre bewohnt, geliebt und renoviert wurde. 8 Jahre voller Tiefs und Hochs. 8 Jahre, die wir beide fast nicht überlebt haben. Und somit ein Haus, das einiges von uns zu berichten hätte.

Am 29. Juni am Morgen brachten wir unsere 4 Tiere in die Tierpension. Die Katzen waren nicht gerade begeistert, aber beide Hunde sind wedelnd und freudig mit der ihnen bereits bekannten Betreuerin vom Höfli in Nennigkofen mitgegangen. (Die suchen übrigens einen neuen Standort. Ein abgelegenes Haus in der Region, das sich gut für eine Tierpension eignet und wo Hundegebell niemanden stört. Vielleicht weiss ja jemand etwas.) Von da aus fuhren wir zu meiner Mutter, wo die halbe Familie versammelt war, um uns zu verabschieden. Es war ein gemütliches Beisammensein, bis wir los mussten, weil ja noch das Auto gepackt werden wollte. Mein Brummbär erledigte das mit Bravour.

Am Sonntag 30. Juni übergaben wir den neuen Besitzern die Schlüssel vom Haus . Wir wünschen ihnen so viel Glücklichsein in dem Haus, wie wir es waren.

Um 10 Uhr ging es dann los. 2188 km lagen nun vor uns. Von Zuchwil fuhren wir über Bern, Genf, Clemont-Ferrant, Bordeaux, San Sebastian,Valladolid, Salamanca und Sevilla nach Càdiz. Brummbär hatte die ganze Route genau geplant und auch die Tankstops. Wir hatten die halbe Zeit die Autobahn fast für uns alleine. Keine Staus, ja nicht einmal Stop and Go. Eigentlich wollten wir alle 4 Stunden Fahrerwechsel machen. Aber nach den ersten 2 Stunden fielen mir fast die Augen zu und so wechselten wir viel öfters. Zweimal schliefen wir etwa eine Stunde vor einem Rastplatzrestaurant, weil wir beide zu müde zum Fahren waren.

Frankreich hat mich mit seinen weiten Landschaften überrascht. Oft sah man lange kein Haus, aber riesige Wälder und von Büschen und Bäumen umsäumte Felder. Im Gegensatz zur Schweiz war unsere Windschutzscheibe schnell voller Mücken. Was uns zeigte, dass es hier viel mehr Insekten gibt.

In Spanien gab es goldgelbe Felder gespickt mit Olivenbäumen. Soweit das Auge blicken konnte, waren sanfte Hügel voll davon. Ab und zu sah man einen riesigen Stier als Silhouette am Horizont. Der Mittelstreifen der Autobahn war kilometerweit mit blühendem Oleander bepflanzt. Von weiss, über rosa bis rot in allen Schattierungen. Es war wundervoll anzusehen.

Am 2. Juli trafen wir am Vormittag müde aber zufrieden in Càdiz ein. Unser Hotel war direkt am Hafen und wir fanden es sofort. Zunächst machten wir gründlich Siesta. Dann schauten wir uns die Hafenstadt an und waren fasziniert davon. Vieles erinnerte uns bereits an Teneriffa. Càdiz ist unheimlich schön und sehr sauber. Die Altstadt hat viele kleine und mittelgrosse Parkanlagen. Kleine Tapa-Restaurants und natürlich die bekannten Souvenir- und Kleidershops. Bei ein paar Tapas liessen wir diesen Tag ausklingen und begaben uns relativ früh in das riesige Hotelbett.

Am anderen Morgen nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel fuhren wir auf das Hafengelände und parkierten unser Auto auf dem vorgesehenen Platz der Trasmediteranea. Der Zuweiser deutete uns, dass wir um drei Uhr wieder da sein müssten. So hatten wir noch einmal Gelegenheit Càdiz etwas genauer anzuschauen. Wir assen an einem der vielen Plätze zu Mittag und beobachteten die Leute, eine unserer Lieblingsbeschäftigungen.

Um drei Uhr waren wir pünktlich bei unserem Auto. Dann ging es auch schon los und wir konnten aufs Schiff fahren. In der Nähe von unserem Parkplatz waren auch zwei Container, wo man die Hunde hinein bringen konnte. Wir waren froh, dass unsere nicht dabei waren, denn auch hier sind die Tiere stundenlang alleine, weil es nur bestimmte Zeiten gibt, wo man zu den Tieren kann.

Dann bezogen wir unsere Kajüte. Naja, eher eine Art Besenkammer, da wir eine Innenkajüte gebucht hatten. Die Belüftung war sehr gut, was aber auch schon alles war. Egal, hier konnte man gut schlafen. Zwei Nächte auf einem Sessel wäre uns zu unbequem gewesen. Ich denke, ein zweites Mal würden wir Aussenkabinen nehmen, auch wenn die etwas teurer sind.

Wir stellten beide fest, dass Schiffsreisen nichts für uns ist. Rundum Meer und nix zu sehen. Die einzige Ablenkung sind die Mahlzeiten. Doch da mussten wir lange anstehen, bis uns der etwas militärisch angehauchte Sicherheitsmann durchliess. Wir haben uns nicht gerade gelangweilt, aber unterhaltsam war es sicher nicht. Zum Glück waren es nur zwei Nächte.

Als erstes legten wir in Arrecife auf Lanzarote an. Da das mitten in der Nacht war, merkten wir nicht viel davon. Der nächste Halt war in Las Palmas auf Gran Canaria. Da schauten wir lange den Rangierfahrern zu, die die Container auf- oder abluden. Es war sehr erstaunlich wie treffsicher die die riesigen Container wie Legosteine aufeinander stapelten.

Dann endlich am 4. Juli um 17 Uhr landeten wir in Santa Cruz auf Teneriffa. Wie versprochen telefonierte ich mit Fabienne Zielinsky, der Maklerin von Zielimmobilien, denn sie wollte uns beim neuen Haus in Empfang nehmen. So fuhren wir das erste Mal mit unserem eigenen Auto auf den Strassen von Teneriffa. Um 18 Uhr erreichten wir unser Haus in Icod de los Vinos.

Dies ist der Ausblick von unserem Garten. Dieser Blick und der erste Sonnenuntergang entschädigten uns für die Strapazen.

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